Kreative Blockaden lösen – zurück in die Lebendigkeit

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Kreative Blockade lösen – zurück in deine Lebendigkeit

 

Es gibt Tage, da sitze ich morgens mit meinem Notizbuch an meinem Arbeitstisch im Studio und will einfach schreiben oder skizzieren – und plötzlich passiert… nichts. Leere Seite, leerer Kopf, volle Zweifel. Ich starre auf das Papier und denke: „Na toll. Blockiert.“

 

Kommt dir bekannt vor? Willkommen im Club.

 

Das Verrückte ist: Diese Momente bedeuten nicht, dass du „nicht kreativ genug“ bist. Sie sind kein Beweis, dass mit dir etwas nicht stimmt. Sie sind Teil des kreativen Weges. Manchmal fühlen sie sich an wie ein Kaugummi unter deinem Schuh – lästig, klebrig, aber eben auch ein Signal: Bleib kurz stehen. Schau genauer hin.

 

Was kreative Blockaden wirklich sind

Viele Frauen erzählen mir: „Ich müsste einfach mehr Disziplin haben. Mich zusammenreißen. Dann würde es schon wieder laufen.“
Und weißt du was? Genau dieser Druck macht die Blockade oft nur noch schlimmer.

 

Kreativität lässt sich nicht erzwingen. Sie taucht nicht auf, wenn du sie mit „Du musst jetzt aber!“ anschreist. Sie fließt dort, wo du wieder bei dir bist.

 

Blockaden zeigen sich oft dann, wenn du …

  • dich ständig vergleichst („Die anderen sind viel besser.“)

  • glaubst, etwas liefern zu müssen

  • Kreativität mit Produktivität verwechselst

  • alten Glaubenssätzen aufsitzt („Meine Ideen sind nicht gut genug.“)

Das alles sind keine Fehler. Es sind Hinweise. Blockaden erzählen dir, wo du dich gerade von dir selbst entfernt hast. Und genau da beginnt der Weg zurück.

 

Rückverbindung statt Selbstoptimierung

Wenn ich selbst blockiert bin, tue ich heute etwas, das mir früher schwerfiel: Ich halte inne. Ich kämpfe nicht. Ich höre hin und fange an zu spielen.

 

Eine meiner liebsten Methoden sind die berühmten Morgenseiten von Julia Cameron: drei Seiten handschriftlich, unzensiert, gleich nach dem Aufstehen. Kein Tagebuch, sondern ein Ventil. Ich mache das seit einem Jahr  jeden Morgen. Meistens schreibe ich einfach drauflos – manchmal chaotisch, manchmal poetisch, oft ziemlich unspektakulär. Und fast immer finde ich irgendwo zwischen den Zeilen kleine Botschaften. Sätze, die mich berühren. Und oft sind das genau die Worte, die später auf meinem Instagram-Kanal als handgeschriebene Botschaften landen.

 

Es ist nicht das Ziel, „etwas Brauchbares“ zu produzieren. Es ist die Praxis, mich selbst wieder zu spüren.

 

Manchmal hilft mir auch ein Ritual: eine Kerze, eine Tasse Tee, ein Lied. Nicht, weil dadurch garantiert die perfekte Idee kommt. Sondern weil ich damit meine Aufmerksamkeit zurückhole – weg vom Vergleich, zurück zu mir.

 

Und manchmal brauche ich einfach nur Stille. Nicht die bedrückende, sondern die offene, weite. Die, die entsteht, wenn ich mal nicht scrolle, nicht konsumiere, nicht nach außen gehe. In dieser Stille höre ich irgendwann wieder meine eigene Stimme.

 

Blockaden haben Botschaften

In meiner 1:1 Begleitung erlebe ich oft: Blockaden sind nicht deine Gegner. Sie sind eher kleine Wächter, die sagen: „Moment, hier stimmt gerade was nicht.“

 

Eine Klientin beschrieb ihre Blockade als grauen Nebel. Als sie begann, mit diesem Nebel ins Gespräch zu gehen, stellte sich heraus: Er war ein alter Schutzmechanismus. Er wollte sie davor bewahren, wieder abgelehnt zu werden. Als sie das erkannte, wurde der Nebel leichter. Er verschwand nicht sofort, aber er verlor seine Macht.

 

Genau das ist der Punkt: Blockaden wollen dir etwas erzählen. Wenn du ihnen zuhörst, verändern sie sich. Und manchmal öffnen sie genau dadurch den Raum für das, was wirklich durch dich entstehen will.

 

Ein Shift statt ein Trick

Viele suchen nach der „Methode gegen Blockaden“. Aber Blockaden sind kein technisches Problem. Sie sind ein innerer Zustand.

 

Der Ausweg ist kein weiterer „Trick“, sondern ein innerer Shift. Von: „Ich muss liefern.“ zu: „Ich darf präsent sein.“

 

Ich sehe das in meinen 1:1-Begleitungen immer wieder. Frauen, die überzeugt waren, sie seien „blockiert“, merken plötzlich: Sie hatten ihre Kreativität nur unter Druck gestellt. Als sie den Blick änderten – weg von Leistung, hin zu Lebendigkeit – kam der Flow zurück.

 

Genau darum geht es auch in meinem Seminar „Erwecke deine Kreativität“. Nicht um mehr Produktivität. Sondern um Rückverbindung. Um diesen Moment, in dem du merkst: Deine Blockade war keine Mauer, sondern ein Wegweiser.

 

Kreativität ist kein Business-Tool – sie ist dein Leben

Das klingt groß, oder? Aber denk mal nach: Wenn du blockiert bist, betrifft das nicht nur dein Skizzenbuch oder deinen Laptop. Es betrifft deine Energie. Deine Freude. Dein Vertrauen in dich.

 

Kreativität ist nicht einfach ein Werkzeug. Sie ist eine Quelle. Sie macht dich wach, neugierig, lebendig. Sie schenkt dir genau das, was dir im Alltag so leicht verloren geht.

 

Und deshalb lohnt es sich, Blockaden nicht als Störung zu sehen – sondern als Einladung, dich tiefer mit dir selbst zu verbinden. Und als Energiequelle.

 

Alltagstipps, die leicht sind

Damit es nicht nur bei schönen Worten bleibt, hier drei kleine Dinge, die du sofort ausprobieren kannst:

 

✨ Geh heute ohne Ziel raus. Einfach mal spazieren, ganz ohne Podcast, ohne Handy.


✨ Mach bewusst etwas unperfekt. Ein Bild, das hässlich werden darf. Ein Text voller Fehler. Hauptsache, du lachst drüber.


✨ Hör in meinen Podcast „Kreativität leben“. Besonders die Folge „Was, wenn du gar keine Blockaden hast – sondern nur Ausreden?“.

 

Podcast "Kreativität leben" von Ursula Tücks jetzt auf Spotify, Apple Podcast und YouTube hören.

 

Es geht nicht um die perfekte Lösung. Es geht darum, wieder in Bewegung zu kommen.

 

Dein Reminder

Wenn du das nächste Mal blockiert bist, denk daran: Deine Blockade ist keine Wand. Sie ist eine Ampel. Sie will dich kurz anhalten, damit du dich umschauen kannst.

 

Atme durch. Schreib deine Morgenseiten. Mal was Hässliches. Tanz in deiner Küche. Und erinnere dich: Deine kreative Kraft ist nicht weg. Sie wartet nur auf dich.

 

In Liebe,
Ursula 🫶🏻

regelmäßige Impulse im Newsletter von Ursula Tücks, Coach für Kreative und Künstlerinnen.

 

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